Wie funktioniert Gesundheit

Wie funktioniert eigentlich Gesundheit? Warum bleiben Menschen gesund, warum werden andere krank? Diese hoch spannenden Fragen stellte das Brühler Gesundheitsforum auf seiner Herbstveranstaltung in der vollbesetzten Villa Meixner.

Nach Begrüßung durch die stellvertretende Bürgermeisterin Claudia Stauffer ging der Brühler Internist Dr. Axel Sutter, der den Abend moderierte, mit den zahlreichen Gästen auf Schatzsuche. Er fischte Perlen aus dem Meer der Gesundheit und jeder Zuhörer konnte für sich Erkenntnisse für ein Mehr an Gesundheit mit nach Hause nehmen und versuchen, diese auch im Alltag umzusetzen. Sehr hilfreich seien Zeiten der Stille als tägliches Ritual im Alltag, eine regelmäßige Bewegungsaktivität und auch das Verzeihen - sich selbst und anderen.

Die Salutogenese, die Lehre von der Gesundheit, habe drei wichtige Säulen erkannt: Wer verstehen kann, was ihm im Leben widerfährt, wer Herausforderungen des Lebens annimmt und einen Sinn darin erkennt, was im widerfährt habe die größten Chancen gesund zu bleiben oder wieder gesund zu werden.

Dr. Frank Eitner führte aus, dass ein Ungleichgewicht zwischen Sympathikus und Parasympathikus zu Krankheiten führt. Er zeigte Analogien zum chinesischen Ying und Yang auf und wie wichtig ein Gleichgewicht dieser Kräfte, die Antrieb und Ruhe symbolisieren, für Gesundheit sei. Dr. Eitner gab Hinweise für einen Ausgleich dieser Kräfte. Ausreichend und in Ruhe frühstücken, genug trinken, sich immer mal wieder zu strecken und zu dehnen. Auch sei hilfreich Fernsehen, insbesondere Krimis zu reduzieren.

Können wir uns gesund essen, fragte Gesundheitsberaterin Petra Dietl in ihrem Beitrag. Sie zeigte anschaulich die Folgen unserer Zivilisationskost auf. Die Nahrung komme nicht mehr wie früher direkt vom Bauer sondern habe meist viele industrielle Verarbeitungsschritte hinter sich. So natürlich wie möglich zu essen, unterstütze nachweislich die Gesundheit wie es schon Hippokrates oder Hildegard von Bingen wussten. Dazu gehören Obst und Gemüse, in der jetzigen Jahreszeit besonders Kohlarten. Auch solle man ausgewogen von dem essen was unter und über der Erde wächst, wenig Fleisch, mehr Vollkornprodukte und am besten genügend Wasser trinken. Frau Dietl servierte in der Pause gemeinsam mit Adi´s Naturkostladen ein Naturkost-Büffet und lieferte den Beweis, wie gut gesundes Essen schmecken kann.

Die Kieferorthopädin Dr. Nina Ritter zeigte anschaulich mit Bildern, welchen Einfluss unbehandelte Gebiss-Fehlstellungen für die Gesundheit haben. Die Sprachfunktion und sogar die Atmung könnten beeinträchtigt werden. Der Zahnarzt Reinhard Beck sprach über die Volkskrankheit Paradontitis. Zusammenhänge zwischen der Mundhöhle und dem gesamten Organismus wurden den erstaunten Zuhörern erklärt. Wenn Bakterien aus Zahnfleischentzündungen über die Blutbahn ausgeschwemmt werden, können sie andere Organe befallen und zu ernsten Krankheiten führen. Gute Zahnpflege und eine professionelle Zahnreinigung beugen hier vor.

„SitzLust oder SitzFrust“ war das Thema der Physiotherapeutin Ulrike Eibenstein. Sehr anschaulich zeigte sie die Veränderung der Körperhaltung durch die Zeiten der Evolution. Der heutige Büromensch nähere sich mit seiner Körperhaltung immer mehr dem menschwerdenen Affen an. Die beste Körperhaltung hatten die Urjäger, die viel Zeit mit Jagen verbrachten und kaum Zeit zum Sitzen hatten. Wie wir mit Freude mitten im Alltag auf den Sitzen uns einige Minuten „tanzend“ bewegen können machte Frau Eibenstein mit Musikbegleitung vor und alle machten begeistert die Bewegungseinlage mit. Wichtig sei eine häufige Veränderung der Sitzhaltung, Die beste Sitzhaltung sei immer die nächste.

Oktober 2011


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